Nach dem herzlichen
Abschied von Nadine und Andre
geht es für uns weiter
in Richtung Bretagne.
Wir kommen wir nach Mirecourt,
dem bekannten Geigenbauerort.
Das Geigenbauermuseum
war zunächst nicht
zu finden , dafür aber eine
wunderbare Konditorei,
das war Manfred
natürlich viel lieber.
So gab es
zunächst mal ein Eis und ein
paar leckere Törtchen.
Mirecourt wurde von den Römern gegründet.
Schon im frühen
XVII. Jhrd.entstand hier ein
Zentrum für den Geigenbau.
1970 gründete
der bekannte Geigenbauer
die hiesige Geigenbauerschule.
Der freundliche Geigenbauer,
Roland Terrier ,
aus Bourg en Bresse ,
der unter der Leitung
von Rene Morizot
an dieser Schule ein Studium
mit Diplomabschluss absolvierte,
erlaubte mir, uns in seinem Atelier
etwas umzuschauen.
Da wurden bei mir wieder
Erinnerungen wach,
als ich als Kind das Geigenspiel erlernen sollte, oder wollte . Aber die kleinen Fingerchen wollten nicht richtig auf die Saiten hämmern und wie haben die Saiten unter dem Bogen gekrächst. Im Schulorchester durfte ich die
3. Geige spielen ,
mein Vater behauptete,
man höre mich selbst da noch heraus.
Zufrieden verlassen
wir Mirecourt
und fahren weiter nach
Colombey-Les- Deux - Eglises, hier befindet
die letzte
Ruhestätte von
General Charles De Gaulle
Es findet
gerade eine Kranzniederlegung statt.
Der Generalsekretär von
Staatspräsident Sarkozy , Xavier Bertrand und auch andere Persönlichkeiten aus der Region haben sich eingefunden, um den Ereignissen
des 18. Juni 1940 zu gedenken.
Der 18. Juni 1940
ist eines der
wichtigsten Daten
der
französischen Geschichte.
"An diesem Tag rief
General de Gaulle nach
der Kapitulation Frankreichs
vor dem nationalsozialistischen
Deutschland von London
aus über die Wellen
der BBC dazu auf,
den Kampf fortzusetzen
und bildete das
provisorische Nationalkomitee
( Exilregierung )".
Es gibt
gerade eine
Live-Fernsehsendung
und wir erfahren viel
über diesen bedeutenden
Tag und über
General De Gaulle :
"Dieser Krieg ist nicht auf
das unglückliche
Territorium unseres
Landes beschränkt.
Dieser Krieg besteht nicht nur aus der Schlacht um
Frankreich. Dieser Krieg ist ein Weltkrieg.".....
...Ich, General de Gaulle, im Augenblick in London,
rufe die französischen Offiziere und Soldaten auf,
die sich in England aufhalten oder nach England kommen,
mit oder ohne ihre Waffen, ich rufe die Ingenieure und
die Facharbeiter der Waffenindustrie auf,
die sich auf britischem Territorium aufhalten
oder dorthin kommen, sich mit mir in
Verbindung zu setzen.
Was auch immer geschieht,
die Flamme der französischen Resistance darf nicht verlöschen und wird nicht verlöschen." sagte der General und wies dabei jeden Gedanken an eine
Niederlage Frankreichs zurück.
Es waren
mehrere hundert Menschen
zu diesem denkwürdigen
Tag nach
Colombey
gekommen
und abends
um 21.30 Uhr pilgerten auch noch viele Menschen
in einer Prozession
zum
Lothringischen Kreuz.
Colombey les deux eglises
ist ein sehr
schöner , sehr sauberer und
gepflegter Ort.
Es gibt einen guten
Wohnmobilstellplatz,zwar ohne Strom aber dafür mit Toiletten.
Obwohl der
kleine Ort heute vor lauter Menschen aus den Nähten zu platzen
schien,
und obwohl so viele Prominente
vor Ort waren,
waren die
Einwohner
sehr relaxt und hilfsbereit,
auch die Polizei.
Man ist hier
an hohen Besuch offensichtlich gewöhnt.
Wir fahren ein Stückchen gen Süden nach Clairvaux.
hier befindet sich eine der größten Zisterzienser Abteien
Frankreichs, sie beherbergt heute ein riesiges Gefängnis.
In der Folge geht's durch ein paar nette Dörfchen.
In Laferte sur Aube fällt uns auf,
daß die Ortstafeln von einer Holzmeßlehre gehalten werden,
ein Hinweis darauf, daß hier über viele Jahre Holzmetermaße
hergestellt wurden.
In Essoyes an der Ource befindet sich das Grab von Auguste Renoir.
Er war einer der
bedeutendsten französischen impressionistischen Maler.
Seine Frau
Aline Charigot ,
ebenso wie
sein Lieblingsmodel
und beste Freundin
seiner Frau,
Gabriele Renard,
genannt " La Belle Gabriele "
wurden in dem
kleinen Ort
Essoyes geboren.
" La belle Gabrielle " war die Erzieherin seiner Kinder.
" Ga ", wie Claude,
ein Sohn des Malers sie liebevoll
nannte,
war die Seele der Familie.
Sie besorgte die Einkäufe,
sie kochte und
war auch schon
mal die Krankenschwester .
Mit 13 Jahren machte er
eine Lehre als Porzellanmaler
und mit 15 war
er bereits so gut,
dass eine Manufaktur
ihm anspruchsvolle
Arbeiten anvertraut hatte.
Er liebte es ,
Szenen aus dem
gesellschaftlichen Leben
darzustellen
und er konnte
von seinen Arbeiten gut
leben und
auch noch
seine Eltern unterstützen.
Renoirs Bilder sind heute
weltberühmt und
hängen in den
bedeutendsten Museen
der Welt.
Als er 1918 im Alter von 78 Jahren stirbt, hinterläßt er seiner Nachkommenschaft einen reichen Schatz an wertvollen Gemälden.
Als nächstes kommen wir nach " Chauffour les Bailly ",
Hier gibt es eine interessante Fachwerkkirche.
" Saint Marcel et Notre Dame de l'Assomption " ,
ist erstaunlich gut erhalten
auch
im Inneren und recht schön anzusehen.
Im Jahre 1990
wurde die
gesamte Fassade
der Kirche restauriert.
Ebenfalls interessant ist In Montreuil - sur - Barse
die Brücke mit der geographischen Skulptur.
In Geraudot am Lac d'orient legen wir eine kleine Ruhepause am Wohnmobilstellplatz ein. Der Platz wird sehr gerne angenommen,
ist ja auch sehr schön.
Danach geht's weiter nach Troyes,
einer Stadt mit großer historischer Vergangenheit.