ein Kleinod im Schwarzwald
mit Wohnmobilstellplatz
und weiterer Höhepunkt unserer Rückreise.
Per Zufall im Vorbeifahren findet
man
Menzenschwand
nicht. Das nette
Dörfchen
mit den
typischen
Schwarzwald-
häusern,
die sich
mit ihren
tief heruntergezogenen Walmdächern
wunderbar in diese
liebliche
Landschaft
einpassen,
liegt am Fuße
des Feldberges
in einem
sonnigen windgeschützten Tal und
ist mit dem Auto nur über die
L149 zu erreichen.
Das Tal
entstand
während
und
nach der
Eiszeit
durch den
Gletscher am Feldberg
Fährt man den Ort bis fast
zum Ende durch,
kommt man an einen großen Wanderpark-
platz. Von hier aus kann man fußläufig den Feldberg besteigen.
Ein Stückchen
weiter befindet sich der imposante
Menzenschwander Wasserfall,
der das
Tal im
Norden
abschließt.
Die Schlucht
mit den teilweise über 30 m
hohen Felswänden ist über
einen
angelegten Pfad, der im Sommer auch abends beleuchtet ist, begehbar.
Wir haben
uns mit
unseren
wiedergefundenen
Freunden verabredet
und wollen
noch ein
paar
Tage gemeinsam hier verbringen, bevor
es in den Winterschlaf geht.
Es gibt Strom und die Ver- und Entsorgung ist auch gegeben und außerdem gibt es hier tolle
Spazierwege und eine gute Küche.
Warum sollten wir also nach Hause ?
Bei unseren Spaziergängen durch das liebe Schwarzwaldörtchen erfahren wir,
daß das kleine Menzenschwand
zwei sehr berühmte Söhne
hat , die genialen Malerbrüder
Franz - Xaver (1805-1873) und
Hermann Winterhalter (1808-1892).
Franz Xaver war zu seiner Zeit der bedeutendste und
beliebteste Fürstenmaler an allen europäischen Höfen. Beliebt vor allem auch deshalb,
weil er es verstand die Ähnlichkeit der gemalten Persönlichkeit schmeichelhaft mit derem eigenen Wunschbild in Einklang zu bringen.
Bereits 1834 wurde er zum Großherzoglichen Hofmaler von Baden ernannt. 1837 gelang ihm sogar
der Durchbruch im Pariser "Salon" und Louis Philippe, der Bürgerkönig beauftragte ihn, über 30 Porträts für sein historisches Museum in Versailles zu malen.
England gerufen. Er war dort so beliebt,
daß er fortan fast regelmäßig jeden
Sommer einige Monate
im
Kreise der
königlichen Familie verbrachte. Während der Revolutions-
jahre 48/49
hielt er
sich vor
allem
in Brüssel und England auf.
Nach den Turbulenzen behielt er
auch im 2.Kaiserreich
seine
bevorzugte
Stellung am
Hofe Napoleon III.
Er malte
sehr viel.
Die wohl bekanntesten seiner Porträts sind wohl
die von
Kaiser
Trotz seines großen Erfolges und seiner
vielen Reisen durch ganz Europa, er malte auch für den spanischen,
den belgischen und
russischen Hof,
blieb Winterhalter seiner Heimatgemeinde Menzenschwand immer verbunden.
Er starb 1873 , zwei Jahre nach seiner endgültigen Rückkehr nach Baden, an einen Typhusanfall.
Seinen gesamten künstlerischen Nachlass hatte er seinem Bruder Hermann Winterhalter, der ebenfalls ein begnadeter Porträtmaler war, vermacht.
Mit ihm stand er sein ganzes Leben lang in enger brüderlicher und künstlerischer Verbundenheit.
2008 hat Menzenschwand nun für
seine
berühmten
Söhne
ein Museum
eingerichtet,
beiden Brüder erinnern und natürlich
auch dem wertvollen Kulturerbe einen
adäquaten Rahmen bieten.
Das Museum befindet sich im alten Rathaus,
unweit von dem Geburtshaus der beiden Brüder.
Reisebericht Wohnmobil