Man fährt an Bar Le Duc nicht vorbei,
zumindest Manfred nicht,
ohne bei bei
" Maitre Chocolatier Andre Cordel"
vorbeizuschauen.
Er zählt zu den besten Chocolatiers
Frankreich's und seine Schokoladenspezialitäten
genießen weltweil hohes Ansehen.
*
Und dann wäre da auch noch der
"Caviar von Bar le Duc ",
die wohl teuerste Konfiture der Welt.
Was macht diese Konfiture, eine Johannisbeer-
konfitüre so begehrenswert und teuer ? Nun, es ist wohl die sehr liebevolle und sorgfältige Zubereitungsart:
Zunächst werden die Johannisbeeren mit der Schere ganz vorsichtig vom Stengel geschnitten, damit auch ja keine kaputt geht. Danach werden die Samen mit einem angespitzten Federkiel aus jeder Beere einzeln herausgebuddelt und die Beere dann wieder zugedrückt. Man kann sich leicht vorstellen, daß eine auch geübte Hand für1 kg Beeren mehrere Stunden braucht, um sie sauber zu entsamen. Dafür entsteht aber später daraus nicht einfach ein Johannisbeergelee, sondern eine wirkliche Konfitüre mit ganzen Früchten.
Wen wunderts das ein Kilo dieser begehrten Johannisbeermarmelade ca. 220 € kostet.
Gereicht wird die Konfiture zu Gänseleber,
Wild oder zu Dessertkompositionen.
Die ursprüngliche Idee, die Johannisbeeren zu entsamen, soll von ortsansässigen Mönchen aus dem XIV.Jhdt. stammen. Bald war diese edle Marmelade ein beliebtes Geschenk in den wohlhabenden und in den aristrokratischen Kreisen.
Man präsentierte sie in kleinen edlen Kristallgläser .
Maria Stuart schwärmte von der bernsteinfarbenen und roten Konfitüre, sie sei wie ein Sonnenstrahlen in einem Kristallglas :" A ray of sun in a cristal jar". Bis zur Französischen Revolution
gab es mehr als 100 Marmeladenhersteller in
Bar le Duc. Mit Beginn der Revolution brach der
Markt über Nacht zusammen.
Jacques Dutriez kaufte nach dem Zweisten Weltkrieg die letzte noch verbliebene Marmelade-
fabrikation seinem Chef ab.
Heute , seit dem Jahre 2000 führt die Enkeltochter
Anne Dutriez das Unternehmen weiter.
Auch Alfred Hitchcock war begeistert von der köstlichen Marmelade. Gerne stieg er in Hotels in Frankreich ab, die diese Marmelade auf dem Frühstückstisch
hatten.
An seine Croissants ließ er angeblich nur
Butter und Dutriez.
Die Marmeladen standen natürlich nur so lange
auf dem Tisch, bis Hitchcock wieder abgereist war, danach wurde sie auch schnell wieder weggeräumt,
die Hoteliers hatten Angst
an den teuren Konfitüren pleite zu gehen.
Leider waren beide Geschäfte heute geschlossen,
wir werden sie also erst auf unserer Rückreise besuchen, und dann bringen wir auch Fotos mit.
Bar-le-Duc ist ein Städtchen mit 16.000 Einwohnern,
der Fluß Ornai teilt es in die Ober- und die Unterstadt .
In der Kirche Saint-Etienne, in der Oberstadt befindet
der bekanntesten Werke Lichiers . Zu sehen
ist der skelettierte Körper von
" Rene de Chalon ",
dem Prinzen von Oranien, der 1544
im
jugendlichen Alter von 25 Jahren
im Kampf gefallen war.
Drei Jahre nach seinem Tod
fertigt Ligier
im Auftrag der
Witwe Rene's
" Anna von Lothringen ",
die Nachbildung seines
Leichnams
an. Ein
beeindruckendes
Werk ist entstanden.
Außergewöhnlich und ausdrucksstark zeigt es den enthäuteten Körper des jungen Mannes mit
seinem
Herz in der ausgestreckten Hand haltend.
Das Kunstwerk ist anatomisch
erstaunlich
präzise
gearbeitet.
Der Altarraum beherbergt
Ligier's Kreuzigungsgruppe .
Er verarbeitete sowohl Stein, Holz und auch Ton
und entwickelte ein Verfahren zur Bearbeitung von
Kalk mit Wachs, um ihm seinen Werken ein
marmorartiges Aussehen zu verleihen -
ein sehr interessanter Künstler.