Honfleur

 

Vom Marais Vernier

ist es nicht

mehr weit

bis zu dem

reizenden Binnenhafen 

Honfleur in der Normandie.

Wir freuen uns

schon sehr auf

unsere Freunde

aus Le Havre,

Marie et Jacques.

Zwei Jahre sind

schon wieder

vergangen,

seit wir sie

das letzte Mal

gesehen haben.

 

 

Der Wohnmobilstellplatz ist rappeldicke voll - Honfleur ist mittlerweile

eine Touristenhochburg geworden.

   

 

Dennoch wollen wir aber auf einen Besuch in diesem Jahr nicht verzichten. Wohl auch, oder eigentlich nur, weil wir unsere lieben Freunde  endlich wieder sehen

 

und mit ihnen einen schönen Tag

verbringen wollen.

   

 

Als ich vor 30 Jahren das erste Mal hier war,

war Honfleur es noch ein reizendes,

 

 

 

 

verschlafenes  Binnenhafen - städtchen .... aber ein

Geheimtipp

allemal.

Ich erinnere mich noch gut....

 

 

Ein junger Geiger stand in der Abenddämmerung

am Hafenbecken, 

 

 

seine schmachtende Geige weckte starke

 Emotionen bei uns.

Es war ein unvergesslich schöner Moment,

 

 

wie er,

so ganz

alleine und selbst-vergessen vor sich hin spielte - so schön,

so romantisch - Idylle pur,

 

und die Tasse ( Bol ) Cidre schmeckte uns noch-

mal so gut. Eine solche Stimmung findet


 

man heute natürlich nicht mehr am Hafen....die Zeiten haben sich auch hier geändert.

Aber sei's drum, das Ambiente

ist noch 

immer schön

 

und ein Stopp lohnt sich hier allemal,

auch wenn man nicht unbedingt auf den 

 

 

Spuren

der vielen Berühmtheiten wandeln will,

die sich hier

einst aufgehalten haben.

Zumindest

einmal gesehen haben

sollte

 

 

man Honfleur schon. Charles Baudelaire, der  mittlerweile wieder einer der meist gelesenen Poeten


 

in

Frankreichs Schulen ist,

ist  geboren,

 seinen berühmten

  " Danse Macabre"

soll er hier gedichtet

haben. 

 

Auch  Maler, weitere Literaten und auch Musiker

fühlten sich zu jeder Zeit von

 

 

dem  netten  Hafenstädtchen  mit  dem pittoresken kleinen Binnenhafen und den malerischen Gässchen angezogen und ließen sich inspirieren.

 

 

Allen voran der 1824  in Honfleur geborene

Eugene Boudin, 

 

 

der zu den Vorreitern des Impressionismus zählt.

Schnell   wurde die hoch über Honfleur

 

l

liegende Villa " Saint Simeon "

 zum Treffpunkt der Künstler.

Claude Monet, Gustav Courbet,

 

 

Johann Bartholdy Jongkind, alle waren hier mehr oder weniger

lang zu Gast. Auch der Komponist und Pianist 

Eric Satie, ebenfalls

 

 in Honfleur geboren,

blieb trotz des Umzugs  nach Paris,

Honfleur stets treu verbunden. 

 

 

Seine 

eigenwillige

und oft bizarre  Musik kann

man sich bei einem Rundgang

durch die

" Maisons Satie"  anhören. 

 

 

Es wäre müsig, all die berühmten oder später berühmt gewordenen Künstler aufzuzählen,


 

die Honfleur schon gesehen und beherbergt hat,  Informationen hierüber kann der


i

interessierte Leser bei den oben

angegebenen links finden.

 

Auch heute noch finden sich Maler 

am Quai mit ihrer Staffelei ein und

malen-

natürlich ein bisschen

für den Touristen-

geschmack -

 

 

 

von irgendwas müssen sie ja auch leben.

Auch viele andere Kleinkünstler und Musiker geben

sich hier ein Stelldichein. 

 

 

Natürlich tummeln sich auch viele

kleine Galerien und Krims-Krams-Lädchen rund um

den Hafen.

An

Markttagen kommen

 

 

Händler von überall her und bieten ihre Waren feil.

Ein Rummelplatzkarussell

 

 

belustigt die Kinder und in den netten kleinen Lokalen oder Cafes gehts auch recht 


touristisch und flott zu.

Vielleicht sollte man nicht unbedingt vorne

in der ersten Reihe sein

 

 

Mittagessen oder Abendbrot einnehmen,

etwas abseits in den netten Gässchen

 

 

kann man auch noch recht preiswert und gut eine Kleinigkeit oder auch ein Menue essen.


 

Wir waren schon mehrfach in einem kleinen Restaurant und waren sowohl mit dem Preis ,

als auch mit der Qualität sehr zufrieden.

 

 

Der

ehemalige Künstlertreff, die " Ferme Saint-Simeon", ist heute  übrigenszu einem

 5 - Sterne -

Hotel -

 

Relais & Chateau mutiert und beherbergt ein, von 

Gault Millau ausgezeichnetes, Restaurant.

 

 

Ein  bisschen ruhiger geht  es 

in dem malerischen  Stadtviertel

 

 

" Sainte Catherine "  oder  " L' Enclos"  zu.

Die  gleichnamige Kirche Sainte  Chaterine,

 

 

das Wahrzeichen Honfleurs,

gilt übrigens als die  größte Holzkirche Frankreichs

 

 

und ist berühmt geworden

durch die  Bilder von  Monet und  Boudin.

 

 

Es ist eine recht ungewöhnliche und interessante    Kirche mit einem abseits 


 

stehenden, charakteristischen Glockenturm.

Ganz  aus Holz aus den umliegenden Wäldern

 

 

wurde sie nach dem Hundertjährigen Krieg von Schiffszimmer- leuten im XV.  bis  XVI.  Jhdt. aufgebaut - 

Die Maurer und

Steinmetze waren damals

 

vollauf damit beschäftigt die  Klöster, Schlösser und Befestigungsanlagen wieder aufzubauen.

 

 

Natürlich

waren Schiffszimmer-

leute   mit  dem   Bau   einer Kirche nicht so sehr bewandert, drum darf

man sich

 

 über einige krumme Pfähle und

Säulen nicht wundern,

auch nicht,

 

 

daß das Kirchendach einem Schiffsrumpf ,

das heißt eigentlich zwei umgedrehten

 

 

Schiffsrümpfen ähnelt.

Da wäre auch eine Erklärung zu finden,

warum die Kirche

 

 zwei parallel laufende Schiffe hat. Man erzählt sich nämlich,

daß die damals verfügbaren Querbalken die man zum  Bau eines Schiffes dieser Breite 

 

gebraucht hätte, zu kurz waren und so hat man

halt zwei Schiffe nebeneinander  gebaut,

damit sie sich gegenseitig stützen.

 

 

Eine andere Theorie wäre, daß die Kirche einfach zu klein geworden war und man deshalb ein zweites Schiff dazugebaut hat.....

 

 

 

Sei's wie's will, das Viertel Ste. Catherine ist

noch sehr authentisch und vielleicht für den 

 

 

ein oder anderen Besucher sogar das

schönste Viertel des Ortes.......


 

Tonnes de bisous 

 Marie  et  Jacques  

et

a  la  prochaine,

le bonjour a la famille.

On  vous aime beaucoup.