In die reizende kleine Festungsstadt mit
den wunderschönen bunten
Fachwerkhäusern ist man sofort verliebt.
Droben am Kirchturm sind die
Storcheltern schon fleißig dabei, Futter in
zwei weit aufgerissene hungrige
Schnäbelchen zu stopfen, ein idyllisches Bild
und gehört im Elsass wohl so dazu. Fast jede
Gemeinde beherbergt zumindest ein
Storchenpaar, manche sogar drei oder noch
mehr. Der kleine Ort ist sehr gepflegt und
alle Häuser sind über und über mit Blumen
geschmückt - unglaublich schön.....man
kommt aus dem Gucken und Staunen nicht
heraus. Nicht umsonst bekommt Eguisheim
regelmäßig vier Sterne bei dem Wettbewerb
" Ville Fleurie " für eine der schönsten
blühenden Städte Frankreichs.
Ein Eckchen Münsterkäse gefällig ? Ja, den muss man im Elsass unbedingt probieren. Es ist
ein sehr würziger, stark "duftender" ( gelinde ausgedrückt), ausgesprochen
wohlschmeckender Käse aus dem nahe gelegenen Münstertal. Leeeeeeecker !!! Üblicherweise
wird er einfach mit einer Scheibe Brot gegessen, vielleicht auch mal mit einem bisschen
Kümmel und dazu ein Gläschen Tokayer ......
Das mittelalterliche Eguisheim ist kreisförmig um das Schloss herum gebaut. Papst Leo IX.
ist übrigens ein Kind dieser Stadt, er wurde 1002 hier geboren, das verrät uns die Statue
am Dorfbrunnen und auch die ihm geweihte Kapelle St.Leo im Burghof. Sie beherbergt das
Reliquiar mit einem päpstlichen Schädelstück. Sehr schön stellen die Medaillons an der
Gewölbedecke 7 Szenen aus dem Leben des Bischofs dar: Seine Geburt, seine Krankheit,
deren Heilung durch den Hl. Benedikt, Bischof Leo bei einer Fußwaschung und Papst Leo
als Reisenden und Reformator.
Schon im zarten Alter von 5Jahren soll
"Bruno von Eguisheim", so der
weltliche Name von Papst Leos, mit
wissenschaftlichen Studien begonnen
haben. Und mit 24 Jahren wurde ihm
vom Bischof von Toul gar die
Papstweihe erteilt. Sein Kampf galt dem Sakramentenhandel (Simonie) und der
Heirat der Geistlichen ( Nikolaismus ).
Leo war auch offensichtlich nicht der
einzige Heilige aus der
Herzogenfamilie von Eguisheim, ein paar
weitere entdecken wir noch in den
Kirchenfenstern dargestellt.
In der Pfarrkirche St. Peter und Paul gibt
es auch noch eine weitere besondere
Sehenswürdigkeit : Eine der letzten
elsässischen Jungfrauen aus Holz,
deren Bauch man mittels einer Tür
öffnen kann , die sogenannte
"Vierge Ouvrante"
aus dem XIII-XIV. Jhdt.
Und natürlich gedeihen an den Hängen
von Eguisheim auch noch
ausgezeichnete Weine,
so die vollmundig, fruchtigen vom
" Eichelberg " und herausragend und
von großer Feinheit sind die vom
" Pfersigberg " , die sogar als
" Grand Cru " eingestuft sind ,
sie sind besonders lagerfähig.
Besonders der Gewürztraminer
zeichnet sich durch seine
vollmundige Fruchtigkeit und
sein Aroma aus.
Wir hatten einen sehr schönen Tag in
Eguisheim, es ist wirklich ein ganz
besonders schönes Kleinod an der
" Elsässischen Weinstraße".