Saint Pere sous Vezelay

 

Es regnet nun schon seit Tagen. Wir haben uns auf einen Campingplatz in Saint-Pere-sous-Vezelay verkrochen.

 

Die Erde hat sich so vollgesaugt mit Wasser, dass sie beim Laufen geradezu federt und komische  Geräusche macht. 

 

 

Es hört sich wahrlich an, als würde man über schlürfende, quatschende kleine Monster laufen. 

 

 

Ein Schritt .... der Boden beginnt zu schaukeln, das Gequatsche setzt ein und breitet sich wie ein Lauffeuer über das Gelände aus.

 

 

Wie soll ich es  beschreiben, es ist wie Fröschegequake oder Fröschegegurgel in der Erde. Mir  kommen  unwillkürlich Steven King' s Langoliers in den Sinn.

 

 

Man erklärt mir,

dass hier eine

undurchlässige Lehmschicht

verhindert,

dass das Regenwasser  

schnell versickert. 

Aha !!!!!

Gerade lese ich in Wikipedia,

daß es sich hier

um ein anderes  

Phänomen handelt:

" Das Grundwasser 

der Gegend

durchquert auf

seinem Weg  

salzhaltige

Tonminerale 

 

 

 

und stößt dann auf das wasserundurchlässige Granitmassiv des Morvan. 

 

 

Da sich in Saint-Père zwei bedeutende  Verwerfungen schneiden, tritt es dort aus und bildet die Salzquellen von Saint - Pere - sous - Vézelay . " 

 

 

Der Mensch hat sich diese Salzquellen seit über 4000 Jahren zu Nutzen gemacht.

 

 

Einige der Quellen sind auch heute noch intakt. 

 

 

 Man kann  diese "  Fontaines Salees "  besichtigen und auch von dem mineralhaltigen Wasser kosten.

 

Beachtenswert in

der kleinen

350 Seelengemeinde

ist auch die beeindruckende Kirche  Notre-Dame .

Sie  gilt als Juwel der burgundischen Gotik. 

Der Baumeister

Viollet-le Duc datierte

den Beginn

der Bauarbeiten

ins frühe XIII. Jhdt.

Mächtig präsentiert

sie sich in

der Dorfmitte. 

Der Glockenturm  

ist prachtvoll verziert

 mit Drachen

und Schlangen

und mit marschierenden Soldaten,

an seinen

vier Kanten

blasen Engel die Musik

zum

Jüngsten Gericht.

Rundherum  findet

man  Wasserspeier

und andere Figuren, 

 

 wunderschöne Meisterwerke gotischer Bildhauer und Steinmetze.

 

 

Im prachtvollen Giebelfeld sind 10 Figuren zu sehen,  darunter Jesus, die Mutter Gottes und  Maria - Magdalena, deren Reliquien im Nachbarort Vezeley aufbewahrt werden.

 

 

In der Narthex befinden sich rechts zwei Statuen, die  den Stifter der ehemaligen Abtei, Girart de Roussillon und seine Frau Berthe oder seine Tochter Eve darstellen sollen. Leider ist der Zustand der meisten Figuren sehr  schlecht.

 

 

 

 

Man ist nun dabei,

durch verschiedene Veranstaltungen,

das  Geld für

die umfangreichen Restaurierungsarbeiten

 zusammen zu tragen.

Das ist natürlich

sehr langwierig

und mühsam,

die Spendengelder

und auch die

öffentlichen Gelder

fließen heute

nicht mehr so üppig,

schon gar nicht

in eine so

kleine Gemeinde.

 

 

Und wer würde

erwarten,

in dem winzigen

unscheinbaren Örtchen im Morvan, im Restaurant  

" L'Esperance ",

 Marc Meneau,

einen der

bekanntesten

Drei - Sterne- Köche

von Frankreich

anzutreffen ?

Er übernahm 

1966  hier

das Lebensmittelgeschäft

seiner Mutter und

eröffnete darin

sein Restaurant 

" L'Esperance ".

 

1983 wurde er zum " Besten französischen Koch des Jahres “ gekürt und erhielt seinen dritten Michelin Stern.

 

 

Zu seinen illustren Gästen zählte auch der bekannte französische Schauspieler, Komponist und Chansonnier Serge Gainsbourg (  Je t'aime ).   

 

 

 Dieser verbrachte die letzten sechs Monate  seines Lebens im L'Esperance.