Ein herrlicher Strand erwartet uns und
fußläufig sind es nur ein paar Meter bis
zur berühmten Barre d'Etel, einer
unterirdischen Sandbank an der
Einmündung der Ria d'Etel ins offene
Meer . Wir können miterleben, wie
spektakulär das Meer sich bei der
einsetzenden Flut in die Ria d'Etel drückt.
Der Legende nach ließ Brigitte, die
Äbtissin von Kildare ( Irland ), in
Le Magouër am rechten Ufer der
Ria d'Etel eine Kapelle errichten. Die
Einwohner warfen jedoch ihr Bildnis ins
Meer, was Brigitts Zorn erregte, die
daraufhin empört nach Irland
zurückkehrte. Als sie den Ausgang der
Ria passierte, warf sie eine Handvoll
und rief : "Tant que le monde sera
monde, on parlera ici de Brigitte " ,
was soviel heißt wie , so lange die Welt
existiert, wird man sich hier von Brigitte
erzählen.
So sagen die Einen.
Einer anderen Version der Legende
zufolge war es eine junge Blondine
namens Brigitte, die zu einem
unbestimmten Zeitpunkt von Piraten
gefangen genommen wurde und,
als sie von diesen gewaltsam an Bord
gebracht werden sollte, eine Handvoll
Sand warf und stang (bretonisch
für "Sandbank") rief, um die Einwohner
von nun an vor fremden Übergriffen zu
schützen, wodurch die Barre d'Etel
entstanden sein soll.
Tatsächlich ist die Barre d'Etel ein
Naturphänomen, das sich mit den
Gezeiten, Strömungen und Winden
bewegt starke Wirbel verursacht,
was einerseits ein atemberaubendes
Schauspiel bietet , andererseits aber
auch sehr gefährlich für Schiffe und
Surfer.
Es gibt immer wieder viele Unfälle.
1958 forderte ein Schiffsunglück 9 Tote.
Dr. Alain Bombard, der bekannte
französische Arzt, Wissenschaftler
und Abenteurer, der durch seine
Atlantiküberquerung alleine in einem
Schlauchboot berühmt wurde, wollte
just hier sein neues Rettungsboot
"L'Hérétique" testen. Bei stürmischer
See brachte eine Wasserwalze sein
Boot zum kentern. Das zur Hilfe
geeilte Rettungsboot, die
"Vizeadmiral Schwerer II",
kentert ebenfalls. Drei Kameraden von
Dr. Bombard und sechs Retter aus Etel
kamen bei diesem Unfall vor den Toren
der Gemeinde ums Leben.
So kann man nicht umhin, darauf
hinzuweisen, dass den örtlichen
Anweisungen unbedingt Folge zu
leisten ist, man gefährdet sonst
sich und andere.
Das kleine Örtchen und sein Hafen sind
auch jetzt im Spätjahr noch ziemlich
belebt. Wir wollten in einem der
einladenden Straßenlokale eigentlich
nur einen kleinen Apero zu uns
nehmen, aber dann kam aus
der Küche ein so verlockender Duft,
dass wir nicht umhin konnten um die
Speisekarte zu bitten. Hunger hatten
wir ja eigentlich nicht, wir hatten ja
erst um 10 Uhr gefrühstückt.
Meeresfrüchtesauerkraut
wurde als Hauptgang im Tagesmenue
angeboten, wer kann dazu schon
nein sagen ? ..... Wir nicht !
Und als Vorspeise hat uns die
sympathische Wirtin ein Tartar aus
fangfrischem Lachs vorgeschlagen.
Es war alles sehr köstlich und
überaus nett angerichtet.
Auch
dem kleinen Jungen am
Nachbartisch müssen die
Gerichte geschmeckt haben,
warum sonst sollte er sein
Nudelgericht im Kinderwagen
gebunkert haben, um dann
noch nach Mamas Sauerkraut
zu verlangen. Papas Pommes
hat er bereits laut johlend
und zufrieden hinter
und ins Ohr gemantscht.
Hier läßt sichs leben.