Die Geschichte von Josselin reicht zurück
bis ins 11. Jhdt., als die Stadt als
strategischer Punkt an der Kreuzung
wichtiger Handelsrouten gegründet wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte
sich Josselin zu einem bedeutenden
Zentrum des Handels und der Politik in
der Bretagne und spielte eine wichtige
Rolle in den konfliktreichen
Auseinandersetzungen zwischen den
bretonischen Adelsfamilien und den
französischen Königen. Das markante
Wahrzeichen der Stadt ist zweifellos
das imposante Schloss von Josselin,
eine mittelalterliche Festung, die
majestätisch über der Stadt thront
und ein faszinierendes Zeugnis der
vergangenen Pracht und Pracht der
bretonischen Adelsfamilien abgibt.
Das Schloss von Josselin ist ein
beliebtes Ziel für Besucher, die die
prächtigen Räume, die kunstvollen
Gärten und die beeindruckende Aussicht
auf die Umgebung erkunden möchten.
Josselin ist aber auch eine Stadt
voller Kuriositäten, Legenden und
bretonischer Anekdoten, die ihre
Besucher faszinieren und begeistern.
Diese Geschichten sind nicht nur ein
wichtiger Teil der lokalen Kultur und
Tradition, sondern auch eine Quelle
der Unterhaltung und Inspiration für
alle, die Josselin besuchen und die
Geheimnisse der Stadt entdecken
möchten. Eine der bekanntesten
Legenden aus Josselin ist die
Geschichte von der Fee Viviane, eine
mächtige Fee aus der bretonischen
Mythologie, die einst in den Wäldern
um Josselin lebte. Es wird erzählt,
dass sie die Geliebte von dem
Zauberer Merlin war und dass beide
gemeinsam in den Wäldern um
Josselin viele magische Abenteuer
erlebt haben sollen. Heute gibt es
noch immer Spuren in der
Umgebung von Josselin, die an deren
mystische Präsenz erinnern und
Besucher in Staunen versetzen.
Auch von einem Wunder in der
Kapelle Notre-Dame-de-Roncier in
Josselin im 17. Jhdt. wird erzählt,
wo es zu einer außergewöhnlichen kam.
In jener Zeit wurden Kinder eines
nahegelegenen Dorfes von einer
mysteriösen Krankheit heimgesucht,
die sie dazu brachte, unkontrollierbar
zu bellen wie Hunde. Die verzweifelten
Eltern der Kinder wandten sich an die
örtlichen Geistlichen und baten um
Hilfe. Als die Nachricht von dieser
ungewöhnlichen Krankheit die
Gemeinde erreichte, beschloss der
Pfarrer, eine Prozession zu organisieren,
um die Jungfrau Maria um Hilfe zu
bitten. Und das Wunder geschah.
Während der Prozession und der
Gebete hörten die Kinder plötzlich auf
zu bellen. Seit diesem Tag wird die
Kapelle Notre-Dame-de-Roncier
von Gläubigen aus der ganzen Region
besucht, die die Mutter Gottes um Schutz,
Trost und Heilung bitten.
Und dann gibt es da noch die
Geschichte vom "Grauen Herrn".
Dieser mysteriöse Geist soll
angeblich im Schloss von Josselin
spuken. Der Legende nach soll
er einst ein mächtiger Herrscher
oder Ritter gewesen sein. Irgendwie
muss er aber ein tragisches Leben
oder eine unglückliche
Vergangenheit gehabt haben, was ihn
dazu veranlasst hatte, fortan in
grauer Kleidung als Geist durchs
Schloss zu wandeln.
Darüber hinaus ist Josselin auch für
seine malerische Altstadt bekannt,
die mit ihren kopfsteingepflasterten
Gassen, mittelalterlichen
Fachwerkhäusern und der gotischen
Kirche ein faszinierendes
Ambiente bietet. Das älteste
Fachwerkhaus stammt aus dem
Jahre 1538.
Sie sind Zeitzeugen vergangener
glorreicher Epochen, als hier, bis zur
Französischen Revolution ,
wohlhabende und einflussreiche
Edelleute lebten. Im Mittelalter war
Josselin für sein Leinen berühmt
und der Handel damit bescherte den
Einwohnern einen passablen
Wohlstand. Heute lebt der Ort
hauptsächlich vom Tourismus, wohl
auch bedingt durch den Kanal
"Nantes- a -Brest", der sich zu einem
wahren Eldorado für Freizeitschiffer
und Angler entwickelt hat. Aber auch
der Pilgertourismus ist zu einer
bedeutenden Einnahmequelle
geworden. Zur großen Wallfahrt
kommen noch immer alljährlich
Tausende Gläubige , um die
Madonna de Roncier zu verehren.
Übrigens, auch die 30 bretonischen
Ritter, die 1351 in den historischen
" combat des trente", dem Kampf der
Dreißig aufbrachen, ließen sich in
der Basilika den Segen geben, bevor
sie in das blutige Duell zogen. Am
" Mi - Voie ", auf halber Strecke
zwischen Ploermel und Josselin
kämpften sie gegen eine gleich große Anzahl englischer Ritter und deren
Verbündeter. Ein Kreuz markiert noch
den Austragungsort des Kampfes und
die " Colonne des Trente " in Guillac
erinnert ebenfalls an die tapferen Ritter,
die ihr Leben zum Schutz der Armen
aufs Spiel setzten.
Es gibt auch einen guten
Wohnmobilstellplatz am Kanal,
allerdings ohne Strom , die Ver- und
Entsorgung ist oberhalb der Stadt.
Übrigens, in dem Restaurant neben
dem Wohnmobilstellplatz soll man
vorzüglich speisen können, haben
mir andere Wohnmobilgäste erzählt.
Für unserer Vierbeiner und auch für
Radfahrer ist der Treidelweg ein
wahres Eldorado, ebenso auch
für Angler. An schattige Plätzchen am
Wasser laden Relaxliegen zum
Mittagsschläfchen ein, die Hunde
dürfen im Wasser plantschen oder
rumtollen und mit den Kameraden
spielen.