Wir schreiben das Jahr
50 vor Christus.
Ganz Gallien ist von den
Römern besetzt.
Ganz? Nein, nicht ganz...
Wer kennt nicht diese
berühmten Zeilen von den
Asterix-Bänden ?
Aber ganz so alt ist dieses
Dorf nun doch nicht.
"Le Village de l'An Mil",
das gallische "Dorf aus dem
Jahr 1000", liegt bei der 1500
Seelengemeinde Melrand
im Departement Morbihan.
Hier haben Archäologen
hervorragende Arbeit
geleistet.
Die recht gut erhaltenen Grundmauern, Werkzeuge und Gegenstände haben den
Wissenschaftlern die Forschung und die Rekonstruktion erleichtert.
Das Dorf war ein paar
Jahrhunderte lang
von Bauern bewohnt und
man braucht nicht viel
Fantasie, um sich das
bäuerliche Dorfleben der
damaligen Zeit vorzustellen,
so gut ist hier alles
aufbereitet worden.
Die niedrigen Gebäude
bestehen
aus einer Doppelwand,
die mit Lehm und Steinen
ausgefüllt ist und die
Reetdächer hüllen das Haus
fast bis zum Boden ein.
In der Mitte des Hauses ist
eine einfache Feuerstelle im
Boden, Mensch und Tier lebten
damals zusammen in einen
Raum, so konnte man man
Brennmaterial
zum Heizen sparen.
Man schlief auf sehr einfachen Bettstellen, die mit Stroh gefüllt waren,
töpferte die notwendigen Tongefäße selbst und backte die Backwaren in
Steinbacköfen. Die Kinder spielten mit primitiven Spielzeug, gefertigt aus
Knochen, Holz oder Nußschalen. Die Nahrung bestand hauptsächlich aus
Haferbrei, Eintöpfen und Fleisch aus eigener Jagd.
Um das altertümliche bäuerliche Bild abzurunden, hält man hier noch ein paar
der robusten bretonischen Tierrassen, die es wohl damals so gab.
Auch gibt es einen sehr
interessanten
Nutz- und Heilpflanzengarten
und man entdeckt Pflanzen, die
wir heute zum Teil gar nicht mehr
kennen, schon gar nicht
ihre therapeutische Verwendbarkeit,
oder ?
Wer kennt diese Pflanzen noch ?
Was wächst hier ?
Welches Endprodukt könnte wohl
von dieser schönen blauen
Pflanze stammen ?
Die Auflösung steht auf der
nächsten Seite.
Es war alles sehr interessant und wir sind froh, dass wir uns das Dorf angesehen
haben. Wir fahren zurück nach Melrand zu dem Camping Municipal. Es ist ein
kleiner , ruhiger und netter Platz am See mit einem Inselchen mittendrauf.
Am späten Abend ruft uns ein Kauz ein paar Gute - Nacht - Wünsche zu.
Einfach herrlich und Idylle pur, wann habe ich das letzte Mal einen Kauz gehört ?
Es gefällt uns so gut hier, dass wir ein paar Tage bleiben, von den 14 Plätzen sind
drei Plätze belegt. Ganz schön ist auch der Spazierweg um den See herum.
Überall stehen Kinderspielgeräte und Bänke. Alles ist sehr gepflegt.