Bretagne : Saint -Jacut- de - la - mer

Wir fahren mit unseren Freunden, Günter und Eli,  zu dem charmanten Örtchen Saint-Jacut-de-la-mer. 

Es liegt auf der Halbinsel zwischen der Baie de Lancieux und der Baie  de l’Arguenon. Nichts lässt

vermuten, dass sich bis vor ein paar Tagen hier noch Hunderte von Touristen durch die Hauptstraße

gedrängelt haben und in den netten, mit Blumen geschmückten, Gassen und Sackgassen kein ruhiges

Plätzchen zu finden war. Der Ort hat kaum 1000 Einwohner und ist eher beschaulich und verträumt -

allerdings nicht so in der Hochsaison. Aber jetzt im September ist es eher ruhig . Die typischen

Granitsteinhäuser im Ortskern sind in Reihen eng aneinander gebaut und gewähren so Schutz vor

dem Wind.  

©G.Winkler
©G.Winkler

Die Campingplätze sind in der Saison gut besucht, mit seinen vielen Stränden mausert sich 

Saint Jacut zu einem sehr beliebten Familienbadeort. Viele Einwohner vermieten in der Saison privat

ihre Häuser oder Appartements, große Hotels sucht man vergebens. So ist St. Jacut, wie auch fast die

gesamte Bretagne, vom Massentourismus verschont geblieben,  wobei das Klima  durchaus mediterran

ist - eigentlich ein Geheimtipp. Einst war es ja noch ein Fischerdorf, das sich dem Fang von Rochen

und Makrelen verschrieben hatte. Der " große Riese Gargantua " soll  sich einmal von dem  Duft eines

mit Rochen gefüllten Fischerbootes angezogen gefühlt und dieses mitsamt der Besatzung verschluckt

haben . Danach wurde ihm sehr schlecht und hier ganz in der Nähe sind noch die steinernen Überreste seiner Unpässlichkeit zu sehen und zu hören, die sogenannten  klingenden Steine bei Crehen. Heute

lebt man in St. Jacut hauptsächlich  von der Muschel- und Austernzucht und vom Tourismus.  Das

Klima ist das ganze Jahr über mild, auch ob der windgeschützten Lage. 

©G.Winkler
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schmeckt dir mein Wasser ?
schmeckt dir mein Wasser ?
©G.Winkler
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G.Winkler
G.Winkler

 

Wer das Meer liebt kommt hier voll auf

seine Kosten. Es gibt elf feinsandige Strände

an denen man vortrefflich dem Strandleben

frönen kann, Wassersportler finden

hervorragende Bedingungen und auch für

Wanderer oder Spaziergänger ist sowohl das Wattenmeer, als auch der

"sentiers des Douaniers," der rund um die

Insel geht, ein wahres Juwel. Es bieten sich außergewöhnlich zauberhafte Aussichten

auf die Bucht bis hin nach

Fort la Latte.

Wenn man auf dem Weg durch das

Wattenmeer zur  Ile Hebihens wandert, kann

man die köstlichsten frischen wilden Austern

direkt von den Felsen abklopfen und

verzehren. Es empfiehlt sich also,  immer ein

stabiles Messer mitzunehmen. Die Austern

von St.Jacut sollen die besten der 

Nordbretagne sein, besser noch als die  von Cancale und in der Tat, auch wir finden sie

köstlich - und nicht so salzig. Der Weg zur

Ile Hebihens  ist einer der schönsten

Spazierwege im Wattenmeer überhaupt.  

Auf festem weißen Sand kommt man trockenen Fußes bis rüber zu der zauberhaften kleinen Insel, die

wie eine Oase in der Wüste oder einer Mondlandschaft anmutet. Man muss sich aber unbedingt einen Gezeitenkalender besorgen, sonst kann es passieren, dass die herannahende Flut einem den Rückweg

versperrt. Es gibt zwar ein Nottelefon vor Ort, dennoch sollte man nichts wagen.  

Dieses zauberhafte Fleckchen  ist eine der wenigen Inseln in der Bretagne, die im  Privatbesitz ist. 

Bewohnt sei sie aber nur im Sommer. Die Eigentümer gestatten es wohl, dass man sie betritt, Allerdings

sollte man auf den Wegen bleiben, auch um nicht die Natur zu stören. Hunde müssen unbedingt an die

Leine, denn die Insel ist ein Vogelschutzgebiet.  

Apachenkopf
Apachenkopf

1693 wurde von Vauban auf Geheiß Louis IV.

nach dem Holländisch- Englischen Angriff

auf St.Malo auf der Insel zur 

Küstenüberwachung ein Turm errichtet,

der auch zur Verteidigung diente. Heute

zählt der noch sehr gut erhaltene Turm

zu den wichtigen historischen Denkmälern Frankreichs. 

Ein wahres Schlaraffenland ist St. Jacut

auch für die Liebhabern oder  Anhänger 

der "peche a pied". Wir waren zur großen

Flut Ende September hier auf Muschelfang

und hatten nach zwei Stunden den  Korb 

gut  gefüllt  mit leckeren Coques. Wichtig

ist, die Coques vor dem Verzehr  unbedingt

im Meereswasser zu entsanden - nicht in

Süßwasser, sonst  sterben sie schnell ab !

Danach erhitzt man sie in einem großen

Topf, bis sie sich von selbst öffnen und

serviert sie beispielsweise mit einem

bisschen Olivenöl, etwas Petersilie, 

vielleicht noch ein bisschen 

Piment  d' Espelette und Knoblauch dazu

und das Ganze zu Spaghetti.    

 

Auch ein paar  riesengroße Palourdes

landen in unseren Körbchen. Man darf

aber nur 3 kg pro Person einsammeln...

naja ein paar Gramm mehr dürfte nicht 

so schlimm sein. Palourdes werden im

Gegensatz zu den coques meist roh 

verzehrt mit etwas Zitrone oder auch

gerne mal gratiniert. Es gibt auch einen guten Wohnmobilstellplatz in St.Jacut,

er ist nur ein paar Meter vom

Meer und den tollen Sandstränden 

entfernt.