An der Strecke von Rohan zur Küste
fiel uns der Hinweis
" Venus von Quinipily " auf. Was das
wohl sein könnte. Das Recherchieren
kamen wir etwas zum Schmunzeln:
An der, nur mit einem Tuch
bekleideten Venus entzünden
sich seit Jahrhunderten die Gemüter.
Tatsache, so berichten Aufzeichnungen,
ist, dass es 12 km nördlich auf dem
Hügel bei Castennec im II. Jhdt. eine
römische Festung gab. Bis zum XII.Jhdt.,
das belegen historische Abbildungen,
stand an der " Pointe de la Guarde "
eine große Statue, die eine nackte
Frau darstellte.
Man nannte sie " Groa-houarn ",
was so viel wie alte Frau, Hexe,
Jungfrau oder auch Wächterin
bedeutet, auch "Notre Dame de la
Grouarde" wurde sie genannt. Vom
Volk wurde sie als
Fruchtbarkeitsgöttin verehrt und
Schwangere, oder Frauen im
heiratsfähigen Alter badeten
nackt in dem immens großen Becken.
Dieser Fruchtbarkeitskult in seiner
Unanständigkeit war dem Klerus
ein Dorn im Auge und so wurde die
Statue, auf Geheiß des Bischofs von
Vannes, 1661 verstümmelt und in den
Blavet geworfen. Drei Jahre später l
ieß die Lordschaft sie wieder aus
dem Blavet bergen, sie blieb aber
am Ufer liegen. Dort entdeckte sie
1668 ein Mönch und ließ sie wieder
in den Blavet werfen.
1698 kaufte Pierre de Lannion das
Kultobjekt und ließ sie wieder aus
dem Fluss bergen und nach Quinipily
bringen. Bei den ersten Versuchen,
sie zu restaurieren soll sie aber
verbröckelt sein. Der Wissenschaft
gibt die Venus noch immer einige
Rätsel auf. Die einen halten sie für
eine gallische Fruchtbarkeitsgöttin,
Dies würde erklären warum auf dem
Hügel von Castennec hartnäckig an
dem Fruchtbarkeitskult festgehalten
wurde. Andere vermuten wiederum,
dass es sich aufgrund des ägyptischen
Aussehens um die, von römischen
Legionären verehrte, Göttin Isis
handelt. Wie dem auch sei, in der
Bretagne mutet die Statue schon
etwas seltsam an.