Kurz hinter dem Hafenbecken von Le Pouliguen entdecken wir einen
recht gut besuchten Wohnmobilstellplatz.
Es sieht so aus, als wäre es ein offizieller Stellplatz, denn einige Mobile scheinen
schon länger hier zu stehen und in der Tat, der Platz ist sogar recht schön und
es gibt auch schöne Spazierwege, also ideal für uns.
Weiter führt uns unsere Fahrt entlang der langen Strandpromenade von La Baule
nach Pornichet.
Bekannt für seine herrlichen Strände , seine elegante Architektur und eine
lebendige Atmosphäre, zieht La Baule jedes Jahr zahlreiche Touristen an.
Die Ort ist von einem milden maritimen Klima geprägt mit warmen Sommern
und milden Winter.
Leider hat man hier jedoch auch mit einigen Bausünden und städtebaulichen
Herausforderungen zu kämpfen. In den letzten Jahrzehnten gab es eine Zunahme
an modernen Betonbauten, die nicht immer im Einklang mit dem traditionellen
Charme der Stadt stehen. Diese oft klobigen Strukturen beeinträchtigen das
ästhetische Gesamtbild und die historische Atmosphäre.
Schon sieht man aus der Ferne die spektakuläre Pont de Saint Nazaire. Elegant
und filigran windet sich die beeindruckende Hängebrücke, über die Mündung
der Loire. Sie zählt zu den bedeutendsten Ingenieurbauwerken in Frankreich.
In den 1960er Jahren wurde mit dem Bau begonnen und 1975 fand die
Eröffnung statt.
Mit einer Gesamtlänge von 3.356 Metern und einer Hauptspannweite von 404
Metern ist die Pont de Saint-Nazaire eine der längsten Brücken in Frankreich.
Sie zeichnet sich durch ihr modernes Design und die charakteristischen
Stützpfeiler aus.
Die Brücke besteht hauptsächlich aus Stahl und Beton, was ihr sowohl Stabilität
als auch Flexibilität verleiht . Es gibt Spuren für den Auto- , für Radfahrer- und
auch für Fußgängerverkehr was sie zu einer wichtigen Verkehrsader in der Region
macht.
Die Pont de Saint-Nazaire ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch
ein beliebtes Ziel für Touristen und Fotografie-Enthusiasten. Ihre beeindruckende
Architektur und die Aussicht auf die Loire machen sie zu einem unvergesslichen
Erlebnis.
Atemberaubend ist auch der Blick von hier oben auf die wohl bekannteste
Schiffswerft " Chantier de l'Atlantique ". Sie wurde 1861 gegründet und hat sich im Laufe der Jahre auf den Bau von Passagierschiffen, Fracht- und Militärschiffen
spezialisiert, einige der größten und modernsten Kreuzfahrtschiffe wurden und
werden hier gebaut.
Die Werft ist bekannt für ihre innovativen Designs und Technologien und
hat zahlreiche prestigeträchtige Projekte realisiert, darunter Schiffe für
große Reedereien wie Royal Caribbean und MSC Cruises.
So gab es in den 70iger Jahren auch eine Verbindung mit
Muammar al-Gaddafi , der daran interessiert war, die libysche Marine zu
modernisieren und sie als militärische Macht im Mittelmeerraum zu
etablieren, er bestellte seiner Zeit mehrere Schiffe bei der Werft.
In Bezug auf die Familie Gaddafi gibt es auch Berichte, dass die Werft ein
luxuriöses Kreuzfahrtschiff für einen der Söhne von Muammar al-Gaddafi,
Hannibal Gaddafi, in Auftrag gegeben hatte. Es sollte extrem luxuriös sein und für
private Zwecke genutzt werden.
Mit hochwertigen Materialien ausgestattet, entsprach es dann auch den
Ansprüchen der wohlhabenden Familie. Der Bau des Schiffes wurde vor dem
Arabischen Frühling begonnen.
2011 kam es zum Sturz von Muammar al-Gaddafi und die Gelder für den
Weiterbau des Schiffes blieben aus . So blockierte der Liner für einige Zeit
unvollendet das Dock, bis er dann an MSC Cruises verkauft wurde.
Die Verbindungen zwischen der Werft und der Gaddafi-Familie waren für einige
Zeit in den Nachrichten, insbesondere aufgrund der hohen Kosten des Projekts
und der politischen Umwälzungen in Libyen.